Radikalismus

In einer Volkskirche, die ihre Mitgliedschaft nicht in erster Linie durch Entscheidung des Einzelnen rekrutiert, ist es unausweichlich, daß verschiedene Strömungen sich herausbilden.
Eine davon ist der "Radikalismus".

Der Freiburger Soziloge Wolfgang Eßbach hat festgehalten, daß im Radikalismus "die Steuerung des Glaubens" Vorrang hat. Dabei sehen sich Radikala "durch die selbstgeschaffenen Formen der Religion in der Steuerung ihres Erlebens behindert.
Positiv zu sehen sei, daß im Radikalismus aber auch eine Chance zur Selbstkritik, zur Neuerfindung von religiösem Leben vorhanden ist.

Nimmt man diese Aussagen ernst, so kann man Radikalismus ganz besonders in der modernen Gestaltung des Lebens sehen: Das eigene Glück ist beherrschend und die eigene Bestimmung. Gebote werden bald als "Fremdbestimmung" relativiert - vergleiche die Diskussionen um die Segnung homophiler Paare.

Ein anderes Beispiel könnte die Verwirrung in der Diskussion sein, was denn eigentlich Gottesdienst ist. Für viele, die der radikalen Strömung zuzurechnen sind, "muß" Gottesdienst ihre Bedürfnisse decken, ansonsten wird er nicht akzeptiert.

Siehe dazu auch "Fundamentalismus"

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