< - 13 - >
(9)
Liebe Landsleute,
"Gott ist unsere Zuversichtund Stärke!" - mit
diesem Bekenntnis wagten unsere Väter Neuland zu
gewinnen, für sich, ihre Kinder und Enkelkinder.
Im kindlichen Vertrauen bekannten sie es dann Jahr
für Jahr beim Erntedankfest und dem Kirchweihfest.
Sie wußten und bekannten, daß es letztlich nicht
sie waren, die jenes große Pionierwerk vollbracht
hatten, (genauso wie es letztlich nicht der Fleiß
der Landwirte ist, der das Wachstum und das
Gedeihen des Korns gibt), sondern Gott, der Sonne
und Regen, Saat und Ernte, Gesundheit und Frieden
schenkt. In ihrem unermüdlichen Fleiß auf den
Feldern, in den Weingärten und in den Häusern
vergaßen sie nicht den, der "Zuversicht und
Stärke" ist.
Dieser Psalm von der festen Burg ist ein Loblied
der Gemeinde, ein Bekenntnis derer, denen Gott
sich in großen Nöten als Helfer gezeigt hat. Und
so gehört auch ihm allein das Lob, der in tausend
von Nöten der vergangenen 100 Jahre sich ein
unauslöschliches Denkmal seiner Macht und Liebe
gesetzt hat. Auch wenn das äußere Denkmal (unser
Kirchengebäude in Mramorak) nicht mehr steht, so
steht doch das Bekenntnis: Gott mit uns in unsrer
Not!
Diese Treue Gottes hat einen Namen: IMMANUEL -
Jesus Christus. In IHM hat sich alles erfüllt, was
Gott seinen Menschen verheißen hat. Gott mit uns -
nicht mit unseren geizigen, ehrgeizigen,
streberischen, selbstgerechten, hochmütigen und
lieblosen Wünschen,
|
 |
 |
 |
< - 14 - >
wohl aber mit unserer
Schwachheit, mit unserem Menschsein, mit unserer
Unlänglichkeit, mit uns in unseren Nöten, in den
Zeiten der zerschlagenen Herzen. Gott mit uns, mit
denen, die nichts vorzuweisen haben, aber alles
von Gott erwarten.
Diese "leeren Hände" - ausgestreckt, damit der
allmächtige und gnädige Gott sie fülle, zeigen
sich in den Gottesdiensten der Gemeinde:
beim Vollzug der Heiligen Taufe,
beim Ja zu seinem Angebot in der Konfirmation,
in den Religions-Stunden der Schule,
in der Unterweisung und Versammlung um sein
Wort,
im Gottesdienst der kirchlichen Trauung,
und auf dem letzten Weg der Beerdigung.
"Wenn wir uns legen, so ist ER zugegen,
wenn wir aufstehen, so läßt er aufgehen,
über uns seiner Barmherzigkeit Schein."
Das war die Botschaft unserer Heimatkirche in
Mramorak, und das ist, liebe Landsleute, die
Botschaft jeder Kirche mit ihren Glocken und ihrem
Altar, mit ihrer Kanzel und ihrem Taufstein.
Weiter - Festpredigt
|