Stehle-Webalbum
2.Reutlinger donauschwäbische Kirchweih
Oktober 2009
Die Predigt

Predigt:

Christus Jesus spricht:
„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ (Johannes 6)

Und bei Mose lesen wir:
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht.“ (5.Mose 8,3)

Liebe donauschwäbische Landsleute, liebe Gemeinde!

(1)
Zunächst ist dieses Wort, das Mose an das Volk Gottes gerichtet hat – kurz vor dem Einzug ins gelobte Land – für uns Christen ein provozierendes Wort: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, d.h. von den materiellen Dingen. Um so mehr provozierend für Leute, die viele Jahre im Hungerslager zugebracht haben. Die dabei waren hören heute noch den „Tageschor“: Hunger! Hunger! Hunger!

Und Jesu Wort ist ebenfalls provozierend: Wir Menschen brauchen nicht nur Brot für unseren Leibe, wir brauchen auch das Wort Gottes für unsere Seele!

Liebe Landsleute, wie stark und wie laut war damals in Rudolfsgnad der Schrei nach Brot! – so stark, dass der Eindruck entstand: dass sich menschliche Existenz darin erfülle, etwas zum Essen zu haben und mit materiellen Dingen auszukommen.

Und wie manches Kind wäre verhungert, hätte sich nicht die Mutter oder irgend eine Tante auf den Weg gemacht zum Betteln oder zum Tauschen mir irgendwelchen Schmuckstücken, die im Gewand bei der Vertreibung flugs eingenäht wurden, nur um ein Stück Brot zu erhalten!

Das Wort Jesu wird nun im Evangelium als Antwort auf alle menschlichehn Fragen und Sehnsüchte und Wünsche im Blick auf das Leben angesehen:
Christus spricht: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“
...............

(Schluß:)
Genau aus diesem Grund feiern Christen das Erntedankfest und freuten sich an den Früchten ihrer Arbeit. Und dieses Fest wurde auch bald verbunden mit dem Kirchweihfest, dem Dank für Gottes Haus in ihrer Mitte: Brot und Wort Gottes – Arbeit und Gottesdienst – das ist eine Einheit.
So kommt im Wort Gottes zusammen, was zusammen gehört::
  • Das Brot zum Leben – hier und jetzt – unser „tägliches Brot“ (Vaterunser)
  • Und das Brot zum Leben – hier und einst! – Jesus Christus – Das Wort Gottes. Abschluß:
    Um das klar zu machen, liebe Gemeinde, sandte Gott seinen Sohn in diese Welt, „damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben“. (Joh. 3,15.16)
    Und in seiner Predigt an das Volk, nachdem er die fünf Tausend gespeist hatte, sagte er aber auch: „Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch der Menschensohn geben, denn auf dem ist das Siegel Gottes des Vaters.“

    So werden wir zur Neubesinnung auf das Leben hier und jetzt, aber auch einst, aufgerufen. Wir sollen nicht nur „existieren“ um einst von der Erde zu verschwinden, sondern wir sollen „leben“ um einst in Christus Jesus beim Vater in Ewigkeit Ruhe zu finden.

    Christus spricht„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“
    ER, der Sohn Gottes, ist dieses Wort „das aus dem Munde des HERRN geht“. Wenn wir leben wollen, müssen wir dieses Wort hören für das Hier und Jetzt aber auch für die Ewigkeit.

    So lasst, liebe Gemeinde, jedes Stückchen Brot ein Zeichen auf dieses Leben sein in Dankbarkeit und in Freude – und in Christus erkennen, dass Gott uns ewiges Leben schenken will – so wir glauben. .
    Amen



  • (Pfarrer Jakob Stehle, Oferdingen)


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