60 Jahre Mramoraker Kirchweih : 2012

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Erich ("Eri") Baumung (+)

Erich Baumung
Hier kommt ein Text

Ein schönes Fest war unser 40. Kirchweihtreffen : 3. Oktober 1992 Zum 40. Mal seit der Vertreibung aus unserer alten Heimat, der Vertreibung aus unserem unvergessenen Mramorak, trafen sich die Mramoraker Landsleute und ihre Freunde am 03. Oktober 1992 in Ludwigsburg – Ossweil zu ihrem „Kirchweihtreffen“. Ossweil ist der Stadtteil in Ludwigsburg, in welchem der Mramorakergedenkstein errichtet wurde.
Dank guter Planung und geleisteter Vorarbeit unserer Freunde und Ausschussmitglieder Peter Deschner und Fritz Hild lief, wie gewohnt, die Organisation des Treffens hervorragend und reibungslos. Vielen Dank beiden.
Schon um 10:00 Uhr vormittags versammelte sich der Heimatausschuss. Letzte Regiefragen wurden geklärt. Beim gemeinsamen Mittagessen der Ausschussmitglieder waren auch schon die ersten Landsleute, die ersten Gäste dabei. Landsleute aus Balingen und Umgebung kamen zum Grossteil gemeinsam mit einem Autobus gegen 15:00 Uhr in der Halle an. Philip Gaubatz, unser Ausschussmitgleid, organisierte die Fahrt. Vielen Dank dafür dem Philipp. Die Landsleute aus München und der Umgebung, welche gewöhnlich auch mit einem Bus kommen, hatten diesmal keine gemeinsame Anreise geschafft. Hoffen wir, dass es im kommenden Jahr auch bei unseren Münchenern wieder klappt.

Zwischen der Festhalle und dem Friedhof im Stadtteil Ossweil pendelte ein Bus, welcher die Besucher zur Aussegnungshalle, zu dem Mramoraker Gedenkstein und wieder zurück zur Mehrzweckhalle brachte. Die Friedhofshalle war gefüllt mit Mramorakerinnen und Mramorakern und deren Gäste. Dank unseres Ausschussmitgliedes Peter Feiler, welcher seine verwandtschaftlichen Beziehungen nutzte, war Pfarrer von Aichberger bereit, mit uns gemeinsam bei einem Gottesdienst unserer Toten zu gedenken. Nach dem Gottesdienst fand Pfarrer von Aichberger am Mramoraker Gedenkstein trostreiche und verbindliche Worte und betete mit den Landsleuten gemeinsam ein Vaterunser. Hier sein noch einmal Herrn Pfarrer von Aichberger unser aller Dank ausgesprochen.

Bis zur Begrüßung der Gäste des 40. Kirchweihtreffens hatten sich mehr als 450 Personen eingefunden und den Saal gefüllt. Ein buntes, frohes Durcheinander, ein freudiges Wiedersehen und Begrüßen mit Küsschen links und Küsschen rechts, mit Händeschütteln beherrschte die Szene. Pünktlich um 17:010 Uhr hiess Erhard Baumung die Festgemeinde herzlich willkommen und wünschte allen einen schönen Abend. Einen Abend, welcher noch lange in guter Erinnerung bleiben soll. In seiner kurzen und launischen Ansprache begrüßte Baumung die „Mramoraker Grossfamilie“ und da insbesondere all die Mramoraker „Volksdeutschen“ von Kanada bis Österreich und allem was dazwischen liegt, welche den weiten Weg nicht scheuten, um dabei zu sein. Die „Reichsdeutschen“ – er meinte damit die Mramoraker in der Bundesrepublik – freuen sich besonders, wenn sie liebe Freunde aus dem Ausland unter sich als Gäste begrüßen dürfen.

Der Redner lobte das ungeminderte Zusammengehörigkeitsgefühl. Aus dem Heimatbuch des verstorbenen Landsmannes Heinrich Bohland „Mramoraker Gemeinde an der Banater Sandwüste“ zitierte Baumung den Satz: „Es wäre schön, wenn das Banat der ehemaligen Dorfgemeinschaft, der Kameradschaft und Verwandtschaft noch eine Weile aufrecht erhalten bleibt.“

Zusammen gedachte die Festgemeinde ihrer Männer der „ersten Stunde“. Diese Landsleute hatten vor 40 und mehr Jahren, in der damaligen schlechten Zeit, unmittelbar nach dem verlorenen Krieg, nach all dem Elend und Jammer der Nachkriegszeit, versucht, die Mramoraker Landsleute wieder aufzufinden und sie zusammenzuführen. Dass dieses Vorhaben gelungen ist zeigt das 40. Mramoraker Kirchweihtreffen.

Viele „Männer der ersten Stunde“ sind nicht mehr unter uns. Die Initiatoren – Philipp Mueller – Schwalm, Johann Deschner, Christian Ilg, Fritz Becker, Karl Kendel und andere sind leider schon verstorben. Ihnen sei hier und heute auch Dank gesagt. Einer der allerersten war diesmal wieder mit von der Partie, der Ehrenvorsitzende des Mramoraker Heimatausschusses gab sich die Ehre.
Peter Henke war mit seiner Frau - der Kathibass – unter den Gästen. Für den Ortsausschuss überreichte Ausschussmitglied Franz Gaubatz an Frau Henke ein Blumengebinde. Blumen gab es auch für die anwesende älteste Mramorakerin. Durch eine kleine Panne – bei solchen improvisierten Einlagen kommen Pannen immer wieder vor, sie sin das Salz in der Suppe – hatten wir auf einmal drei „Älteste Mramorakerinnen“. Am Ende waren aber alle die „Ältesten“ mit Blumen bedacht und ich hoffe und wünsch, dass niemand verärgert war oder ist. Eine Tombola, angeregt von unserem Ausschussmitglied Karl Kendel, der auch mit der Durchführung beauftragt war, brachte Spannung und Freude. Dank einiger fleißiger und zufassender Frauen und trotz kleiner Probleme bei der Verteilung der Gewinne, konnte die Kirchweihkasse einen recht netten Gewinn einfahren. Was wohl auch die Hauptsache der Tombola sein dürfte. Ich hoffe und wünsch, dass dies von den Loskäufen so gesehen und verstanden wird.

Hier sei dem Freund und Gönner der Mramoraker, dem donauschwaebischen Kunstmaler Emil Zollinger recht herzlich Dank gesagt. Landsmann Zollinger hat nun zum zweiten Mal mit einem seiner Kunstwerke, mit einem seiner herrlichen Bilder, die Tombola bereichert und sowohl 1991 als auch 1992 den Hauptgewinn zugesteuert. Für die großzügige Spende bedankt sich der Mramoraker Ortsausschuss. Eigeninitiative ist immer willkommen und dankenswert bei der Arbeit der Ortsgemeinschaft, pflegt Baumung zu sagen. Ein gutes und schönes Beispiel liefert uns die Schmidt Liesi – Schelker Lies – mit ihren Trachten. Der Mramoraker Wirtshaustracht der „grossi Maadl“ nachempfunden, konnten wir auch bei diesem Kirchweihtreffen die Trachtentraegerinnen die Herzen höher schlagen lassen. Manches „grossi Maadl“ von damals und heutige Grossmutter hat sich beim Anblick der in den Saal einziehenden Gruppen verstohlen Tränen aus den Augen gewischt. Vielen Dank der Liesi und den Trachtentraegerinnen. Bei solchen Anlässen wird unser Ausschussmitglied Martin Bohland immer aktiv, so auch diesmal. Er liess es sich nicht nehmen, den Straussmaadl und dem Straussbu die Straeusschen zu besorgen und diese von seiner Frau, der Mili, dem Strausspaar anzustecken.

Den Landsleuten, welche dem „Mramoraker Boten“ eine Spende zukommen lassen wollten und dazu ihren Überweisungsschein verlegt hatten, half gerne unser Ausschussmitglied und Kassenwart Martin Klein mit seinem Kassenblock. Martin ist zu Gunsten der Kasse immer zu haben.

Fleissig wurde bis weit nach Mitternacht das Tanzbein geschwungen. Viele Grauköpfe bevölkerten die Tanzfläche bei Walzer – und Polka Melodien. Doch auch die Jugend war reichlich vertreten. Mit dieser, unserer Jugend, welche unsere Feste mitbesucht, wird die „Mramoraker Kirchweih“ auch das Jahr 2000 gut überstehen.
Viel zu früh war das 40. Kirchweihtreffen am Ende. Wieder einmal hiess es Abschied nehmen. Beim Auseinandergehen versprachen sich die Landsleute beim 41. Kirchweihtreffen wieder dabei zu sein. Ganz sicher ist alle wollen wieder kommen.

Ein schönes Fest war unser 40. Kirchweihtreffen.
Helfgott E.F. Baumung

(N.B. Pfarrer Jakob Stehle war wegen einer Israel-Reise verhindert, uns den Gottesdienst zu halten!)

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