EVANGELISCHE GLAUBENSTHEMEN - KIRCHENTELLINSFURT
Pfarrer Jakob Stehle

AUF EIN WORT

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Losung für den 1.Januar 2003



Das Wort, das die beiden Bibelstellen aus dem Alten und dem Neuen Testament verbindet, ist das Wort "Gerechtigkeit".

Es kann uns zeigen, was für ein friedvolles Jahr wichtig ist. Gerade die Entwicklungsländer haben uns aus der westlichen Welt darauf hingewiesen, daß es ohne "Gerechtigkeit" keinen Frieden geben kann. Frieden und Gerechtigkeit sind wie die zwei Seiten einer Münze.

Wenn wir im politischen und ökonomischen Sinn von Gerechtigkeit reden, dan meinen wir, daß die Güter dieser Erde, die Gott allen Menschen geschenkt hat, gerecht verteilt werden sollen. Das ist nicht einfach. Jedes Land hat besondere Güter und besondere Verteilungssysteme. In unserer "Sozialen Marktwirtschaft" haben wir - so unserer Meinung nach - doch ein Instrument entwickelt, daß einigermaßen alle Bevölkerungsschichten berücksichten will. Wir erleben gerade jetzt in der Politik, wie schwierig das ist.

Die Bibel versteht unter Gerechtigkeit mehr als nur eine gerechte Verteilung der Güter. Das alttestamentliche Wort aus den Sprüchen zeigt, daß die Menge der Güter nicht automatisch auch Gerechtigkeit mit einschließt. Das Wort ermutig sogar, auf Güter zu verzichten, wenn diese der Gerechtigkeit widersprechen.

Das neutestamentliche Wort weist nun auf "Gottes Gerechtigkeit" hin, die die Gemeinschaft der Menschen mit Gott und untereinander zum Ziel hat. Gott hat seine Gerechtigkeit in dieser Welt aufgerichtet. Sein Wort gibt davon Zeugnis. Für uns Christen ist diese Gerechtigkeit Gottes in Christus Jesus Mensch geworden. Durch ihn und seine Worte können wir wissen, was "Gerechtigkeit Gottes" meint: Gott hat die Sünde, die zwischen uns und Gott und zwischen uns und unseren Mitmenschen war, ausgeräumt. Er hat uns durch den Glauben in seine Gerechtigkeit (gleichsam wie in ein neues Kleid) hineingestellt. Er hat uns - obwohl wir Sünder sind - in Christus als gerecht erklärt.

Nun will er, daß wir als die Werkzeuge seiner Gerechtigkeit in dieser Welt leben. Es wird das Bild der Waffen aufgewandt; wir könnten auch sagen: Werkzeuge der Gerechtigkeit. Unsere Gaben und unsere Glieder sollen wir für diese Gerechtigkeit Gottes in dieser Welt zur Verfügung stellen. Gott will gleichsam durch die, die er für gerecht proklamiert hat, seine Gerechtigkeit in dieser Welt durchsetzen.

Das ist eine große Berufung der Kinder Gottes. Ob wir bereit sind, uns als Erlöste in seinen Dienst rufen zu lassen?






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