EVANGELISCHE GLAUBENSTHEMEN - KIRCHENTELLINSFURT
Pfarrer Jakob Stehle

AUF EIN WORT

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ADVENT


ADVENT-STERN

Adventszeit, das ist die Zeit der Lichter und der Sterne. Es ist eine Zeit, in der Menschen der natürlichen und langen Nacht ein Lichtlein entgegensetzen. In unserer modernen Welt verdrängen die vielen Lichter beinahe alle Dunkelheit. So ist für uns die Adventszeit eine lichterfüllte Zeit. Sie macht uns froh und voller Erwartung auf das Weihnachtsfest.

Kaum einer der Zeitgenossen, der noch daran denkt, daß Adventszeit in der alten Kirche Bußzeit war.Neben der vorösterlichen Passionszeit ist die Adventszeit die zweite große Bußzeit im Ablauf des Kirchenjahres. Manche Christen halten es deshalb so wie in der Passionszeit - sie fasten sieben Wochen.

Und wer denkt schon daran, daß Adventszeit nicht nur rückwärtsgewandt sondern auch vorschauend auf die Wiederkunft Jesu Christi am Ende aller Zeiten erinnert. - Und wer denkt schon daran, daß die Adventzeit eingebunden ist in die Heilsgeschichte?
"Die Feier ward zu bunt und heiter,
mit der die Welt dein Fest begeht.
Mach uns doch für die Nacht bereiter,
in der dein Stern am Himmel steht.
Und über deiner Krippe schon
zeig uns dein Kreuz, du Menschensohn.
So spricht es, liebe Freunde, Jochen Klepper in einem Gedicht zum "Hohen Fest des Lichtes" aus (EG - Seite 79).
Er verbindet Advent - die Ankunft des Menschensohnes in seiner Geburt (eben "Weihnachten") - ganz mit dem Kreuz (eben "Karfreitag").
Das mag uns wie eine Trübung aller Fröhlichkeit der Adventszeit anmuten; ja, es mag uns sogar als eine ZUMUTUNG vorkommen.
Aber: Stimmt es denn nicht?

Jesus kam nicht in diese Welt, um uns noch ein Fest mehr in dem Ablauf der vielen Jahresfeste zu liefern. Er kam nicht in diese Welt, um uns noch mehr und besser zu unterhalten.
Er kam:
  • Um Schuldige freizusprechen;
  • um Gefangenen die Freiheit zu verkündigen;
  • um die Elenden zu trösten;
  • um Sünder zur Buße zu rufen;
  • um die Gewaltigen vom Thron zu stoßen;
  • um die Welt mit ihrem Schöpfer zu erlösen.
Das jedoch kostete einen Preis - das Kreuz! - Wer das obige Bild genau betrachtet, der erkennt in den Linien einerseits ein Kreuz, andererseits auch das "X" - griechischer Anfangsbuchstabe für "Christus".
"Und über deiner Krippe schon
zeig uns dein Kreuz, du Menschensohn."

Das alles soll nun wahrlich nicht meinen, daß wir jetzt "Trübsal" blasen sollten. Nein, wir dürfen uns in der Adventszeit freuen und genauso auf Weihnachten. Wir dürfen es aber so tun, wie Menschen, die eine Hoffnung haben. Mitten in allem Leid ist eben Christus erschienen als der "Helle Morgenstern". Über IHN dürfen wir uns freuen und mit anderen davon singen und jubeln, loben und danken.
Es gilt inmitten allem Frohsinn die Finsternis auszuhalten (eben das Kreuz) - und inmitten aller Finsternis sich des Lichtes (eben Christus) zu freuen.

Dazu schenke uns Gott seinen guten Geist.





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