[Katechismus]
Fragenbüchlein - Katechismus    (WEBSTEHLE)
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Philipp Melanchthon - Reformator


Melanchthon spielte bei der Reformation nicht nur als Luthers Freund und Vertrauter eine wichtige Rolle. Er war als Professor der Rhetorik und als ausgezeichneter Kenner der alten Sprachen und wegen seines diplomatischen Geschicks oftmals Verhandlungsführer der protestantischen Seite auf Reichstagen und bei Religionsgesprächen.
Darüber hinaus trug er mit seinen "Loci Communes" zur Systematisierung der reformatorischen Ideen bei.
Den entscheidenden Impuls zur Bibelübersetzung durch Luther hat Melanchthon gegeben. Er war sein Berater in den alten Sprachen Griechisch und Hebräisch.

Die Beziehung von Melanchthon und Luther war stets von großer Intensität geprägt. Schon früh war aus der gemeinsamen Arbeit an der Universität eine innige Freundschaft geworden. Wie innig diese Beziehung gewesen, ist mag ein Ausspruch Melanchthons über seinen Freund Luther verdeutlichen: "Ich würde lieber sterben als von diesem Manne getrennt zu sein." Luther hatte Melanchthon von der Sache der Reformation schnell überzeugen können. Luther und Melanchthon waren Universitätskollegen und wurden zu gemeinsame Streiter für die Reformation.

Er selber bekennt sich dazu, daß er in der Gefolgschaft Luther gewesen ist: "Ich habe die gemeinsame Lehre den evangelischen Gemeinden wiedergegeben, und ich bekenne, dabei Luther gefolgt zu sein, mit dem ich vieles freundschaftlich besprochen habe."

Sein Anteil an der theologischen Fixierung der reformatorischen Bewegung läßt sich also gewiß nicht nur an den "Loci communes" von 1521, der ersten reformatorischen Dogmatik und der Erarbeitung des Augsburgischen Bekenntnisses (1530) festmachen.
Luther seinerseits urteilte über seinen Freund und Kollegen: "Dieser kleine Grieche übertrifft mich sogar in der Theologie"

Auf dem Reichstag zu Augsburg im Jahre 1530 vertritt Melanchthon die Sache der Reformation, da Luther wegen des über ihn verhängten Banns Kursachsen nicht verlassen kann. Die Schwierigkeiten der Verhandlungen mit der katholischen Seite bewältigt Melanchthon meisterhaft. Gewiß hat er sich hier manches mal sehr kompromißbereit gezeigt, was ihm die Kritik einiger seiner Zeitgenossen einbrachte. Luther jedoch war mit den Ergebnissen der Verhandlungen zufrieden und hatte nichts an dem Vorgehen Melanchthons auszusetzen.

Melanchthon verfaßte anhand verschiedener vorbereiteter Schriften und der Verhandlungen in Augsburg das erste große Bekenntnis (confessio) der Reformation. Nach dem Ort der Übergabe an den Kaiser - Augsburg - wird diese Schrift das Augsburgische Bekenntnis (Confessio Augustana) genannt. Noch heute werden evangelische Pfarrer u.a. auf dieses Bekenntnis hin ordiniert.



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