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Wie ein Hausvater die Seinen lehren soll, sich morgens und abends zu
segnen. Des Morgens, so du aus dem Bett fährst,
sollst du dich segnen mit dem heiligen Kreuz und sagen: Das walte
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
Darauf knieend oder stehend den Glauben und Vaterunser. Willst du,
so magst du dies Gebetlein dazu sprechen: Ich danke dir, mein
himmlischer Vater, durch Jesum Christum, deinen lieben Sohn, daß du mich
diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütest hast, und bitte dich, du
wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir
all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und
Seele und alles in deine Hände; dein heiliger Engel sei mit mir, daß der
böse Feind keine Macht an mir finde. Amen.
Und alsdann mit Freuden an dein Werk gegangen und etwa ein Lied
gesungen oder die zehn Gebote oder was deine Andacht gibt.
Des Abends, wenn du zu Bette gehst, sollst du dich segnen mit dem
heiligen Kreuz und sagen: Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger
Geist. Amen.
Darauf knieend oder stehend den Glauben und Vaterunser. Willst du,
so magst du dies Gebetlein dazu sprechen: Ich danke dir, mein
himmlischer Vater, durch Jesum Christum, deinen lieben Sohn, daß du mich
diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir
vergeben alle meine Sünden, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese
Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und
Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der
böse Feind keine Macht an mir finde. Amen.
Und alsdann flugs und fröhlich geschlafen.
Wie ein Hausvater die Seinen lehren soll, das Benedicite* und Gratias*
zu sprechen. Eltern, Kinder und Gesinde sollen mit
gefalteten Händen und zuchtvoll vor den Tisch treten und sprechen:
Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zu
seiner Zeit. Du tust deine milde Hand auf und sättigst alles,
was lebt, mit Wohlgefallen.
Danach das Vaterunser und dies folgende Gebet: Herr Gott,
himmlischer Vater, segne uns und diese deine Gaben, die wir von deiner
milden Güte zu uns nehmen, durch Jesum Christum, unsern Herrn.
Amen.
Also auch nach dem Essen sollen sie gleicherweise tun, zuchtvoll und
mit gefalteten Händen sprechen: Danket dem Herrn, denn er ist
freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Der allem Fleische Speise
gibt, der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die ihn anrufen. Er
hat nicht Lust an der Stärke des Rosses noch Gefallen an jemandes Beinen.
Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten und die auf seine Güte
warten.
Danach das Vaterunser und dies folgende Gebet: Wir danken
dir, Herr Gott, himmlischer Vater, durch Jesum Christum, unsern Herrn, für
alle deine Wohltat, der du lebest und regierest in Ewigkeit. Amen.
Die Haustafel etlicher Sprüche für allerlei heilige
Stände, dadurch dieselben in der Führung ihres Amtes und in der
Ausrichtung ihres Dienstes zu ermahnen.
Den Bischöfen, Pfarrherrn und PredigernEin Bischof soll
unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, anständig, gastfrei,
lehrhaftig; nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche
Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig; der
seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller
Ehrbarkeit; nicht ein Neuling; der ob dem Worte halte, das gewiß ist, und
lehren kann, auf daß er mächtig sei, zu ermahnen durch die heilsame Lehre
und zu strafen die Widersprecher. 1 Tim. 3. Tit. 1.
Was die Zuhörer ihren Lehrern und Seelsorgern zu tun schuldig
sindDer Herr hat befohlen, daß, die das Evangelium verkündigen,
sich vom Evangelium nähren sollen. 1 Kor. 9. Der unterrichtet
wird mit dem Wort, der teile mit allerlei Gutes dem, der ihn unterrichtet.
Gal. 6. Die Ältesten, die wohl vorstehen, die halte man
zwiefacher Ehre wert, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre.
Denn es spricht die Schrift: Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. 1 Tim.
5. Wir bitten euch, lieben Brüder, daß ihr erkennt, die an euch
arbeiten und euch vorstehen in dem Herrn und euch ermahnen. Habt sie desto
lieber um ihres Werkes willen und seid friedsam mit ihnen. 1 Thess.
5. Gehorchet euren Lehrern und folget ihnen, denn sie wachen
über eure Seelen, als die da Rechenschaft dafür geben sollen, auf daß sie
das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das ist euch nicht gut.
Hebr. 13.
Von weltlicher ObrigkeitJedermann sei untertan der
Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von
Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der
Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung. Die aber
widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen; denn sie trägt das
Schwert nicht umsonst; sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe
über den, der Böses tut. Röm. 13.
Was die Untertanen der Obrigkeit zu tun schuldig sindGebet
dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Matth.
22. Darum ist's not, untertan zu sein, nicht allein um der
Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. Derhalben müßt ihr
auch Schoß (d. h. Steuern) geben; denn sie sind Gottes Diener, die solchen
Schutz sollen handhaben. So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid:
Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die
Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. Röm. 13. So ermahne
ich nun, daß man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und
Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, auf
daß wir ein geruhiges und stilles Leben führen mögen in aller
Gottseligkeit und Ehrbarkeit; denn solches ist gut, dazu auch angenehm vor
Gott, unserm Heiland. 1 Tim. 2. Erinnere sie, daß sie den
Fürsten und der Obrigkeit untertan und gehorsam seien. Tit. 3.
Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei
dem Könige als dem Obersten oder den Hauptleuten als die von ihm gesandt
sind zur Rache über die Ubeltäter und zu Lobe den Frommen. 1 Petr.
2.
Den EhemännernIhr Männer, wohnet bei euren Weibern mit
Vernunft und gebet dem weiblichen als dem schwächsten Werkzeug seine Ehre,
als die auch Miterben sind der Gnade des Lebens, auf daß euer Gebet nicht
verhindert werde. 1 Petr. 3. Ihr Männer, liebet eure Weiber und
seid nicht bitter gegen sie. Kol. 3.
Den EhefrauenDie Weiber seien untertan ihren Männern als
dem Herrn, wie Sara Abraham gehorsam war und hieß ihn Herr, welcher
Töchter ihr geworden seid, so ihr wohltut und euch nicht lasset schüchtern
machen (d. h. durch Ungläubige einschüchtern). Eph. 5. 1. Petr. 3.
Den ElternIhr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn,
daß sie nicht scheu werden; sondern zieht sie auf in der Zucht und
Vermahnung zum Herrn. Eph. 6. Kol. 3.
Den KindernIhr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem
Herrn denn das ist billig. Ehre Vater und Mutter; das ist das erste Gebot,
das Verheißung hat: Auf daß dirs wohlgehe und du lange lebest auf Erden.
Eph. 6.
Den Knechten, Mägden, Tagelöhnern und ArbeiternIhr Knechte, seid
gehorsam euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfältigkeit
eures Herzens, als dem Herren Christo. Nicht mit Dienst allein vor Augen,
um den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi, daß ihr
solchen Willen Gottes tut von Herzen mit gutem Willen. Lasset euch dünken,
daß ihr dem Herrn dienet und nicht den Menschen, und wisset, was ein
jeglicher Gutes tun wird, das wird er von dem Herrn empfangen, er sei ein
Knecht oder ein Freier. Eph. 6.
Den Hausherren und HausfrauenIhr Herren, tut auch dasselbe
gegen sie und lasset das Drohen und wisset, daß ihr auch einen Herrn im
Himmel habt, und ist bei ihm kein Ansehen der Person. Eph. 6.
Der allgemeinen JugendIhr Jungen, seid den Alten untertan
und beweiset darin die Demut; denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber
den Demütigen gibt er Gnade. So demütiget euch nun unter die gewaltige
Hand Gottes, daß er euch erhöhe /u seiner Zeit. 1 Petr. 5.
Den WitwenWelche eine rechte Witwe und einsam ist, die
stellt ihre Hoffnung auf Gott und bleibt am Gebet und Flehen Tag und
Nacht. Welche aber in Wollüsten lebt, die ist lebendig tot. 1 Tim.
5.
Der GemeindeLiebe deinen Nächsten wie dich selbst: in dem
Wort sind alle Gebote zusammengefaßt. Röm. 13. Und haltet an mit
Beten für alle Menschen. 1 Tim. 2. Ein jeder lerne seine Lection
(d.h. seine Pflichten nach Gottes Wort), So wird es wohl im Hause
stohn.
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