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Pfarrer Jakob Stehle



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Begriffslexikon : Katechismus


KATECHISMUS - 4.HAUPTTEIL

DAS VIERTE HAUPTSTÜCK

Das Sakrament der heiligen Taufe,

wie es ein Hausvater den Seinen einfältig vorhalten soll.


WAS IST DIE TAUFE ?

Zum ersten

Was ist die Taufe?
Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefasset und mit Gottes Wort verbunden.

Welches ist denn solch Wort Gottes?
Da unser Herr Christus spricht Matthäus im letzten Kapitel: 
Gehet hin in alle Welt, lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.


WAS NÜTZT DIE TAUFE ?

Zum andern

Was gibt oder nützet die Taufe?
Sie wirket Vergebung der Sünden, erlöset vom Tod und Teufel und gibt die ewige Seligkeit allen, die es glauben, wie die Worte und Verheißung Gottes lauten.


DIE VERHEISSUNGEN

Welches sind denn solche Worte und Verheißung Gottes?
Da unser Herr Christus spricht Markus im letzten Kapitel: 
Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden.


WASSER - WORT GOTTES

Zum dritten

Wie kann Wasser solche großen Dinge tun?
Wasser tuts freilich nicht, sondern das Wort Gottes, so mit und bei dem Wasser ist, und der Glaube, so solchem Worte Gottes im Wasser trauet. Denn ohne Gottes Wort ist das Wasser schlicht Wasser und keine Taufe; aber mit dem Worte Gottes ist es eine Taufe, das ist ein gnadenreich Wasser des Lebens und ein Bad der neuen Geburt im Heiligen Geist, wie St. Paulus sagt zu Titus im 3. Kapitel: 

Gott macht uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er ausgegossen hat über uns reichlich durch Jesum Christum, unsern Heiland, auf daß wir durch desselben Gnade gerecht und Erben seien des ewigen Lebens nach der Hoffnung. Das ist gewißlich wahr. 


WASSER - REINIGUNG

Zum vierten

Was bedeutet denn solch Wassertaufen?
Es bedeutet, daß der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäufet werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten, und wiederum täglich herauskommen und auferstehen ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinigkeit vor Gott ewiglich lebe. 

Wo stehet das geschrieben?
St. Paulus zu den Römern am sechsten spricht: Wir sind samt Christo durch die Taufe begraben in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist von den Toten auferwecket durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen wir auch in einem neuen Leben wandeln.




DIE BEICHTE

Wie man die Einfältigen soll lehren beichten

Was ist die Beichte?
Die Beichte begreift zwei Stücke in sich: eines, daß man die Sünden bekenne, das andere, daß man die Absolution oder Vergebung von dem Beichtiger empfange als von Gott selbst und ja nicht daran zweifle, sondern fest glaube, die Sünden seien dadurch vergeben vor Gott im Himmel. 


VON DEN SÜNDEN

Welche Sünden soll man denn beichten?
Vor Gott soll man aller Sünden sich schuldig geben, auch die wir nicht erkennen, wie wir im Vaterunser tun; aber vor dem Beichtiger sollen wir allein die Sünden bekennen, die wir wissen und fühlen im Herzen. 

Welche sind die?
Da siehe deinen Stand an nach den zehn Geboten ob du Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Herr, Frau, Knecht, Magd bist, ob du ungehorsam, untreu, unfleißig gewesen bist, ob du jemand Leid getan hast mit Worten oder Werken, ob du gestohlen, versäumt, verwahrlost, Schaden getan hast. 


WIE KANN ICH BEICHTEN?

Bitte zeige mir eine kurze Weise zu beichten?
So sollst du zum Beichtiger sprechen: Würdiger, lieber Herr: ich bitte euch, wollet meine Beichte hören und mir die Vergebung zu sprechen um Gottes willen. 

Sage an.
Ich armer Sünder bekenne mich vor Gott aller Sünden schuldig; insonderheit bekenne ich vor euch, daß ich ein Knecht (Magd) etc. bin. Aber ich diene leider untreulich meinem Herrn; denn da und da habe ich nicht getan, was sie mich hießen, habe sie erzürnt und zu fluchen bewegt, habe versäumt und Schaden lassen geschehen, bin auch in Worten und Werken schamlos gewesen; habe mit meinesgleichen erzürnt, wider meine Frau (Herrn) gemurrt und geflucht etc. Das alles ist mir leid und bitte um Gnade; ich will mich bessern. 

Ein Herr oder Frau sage also:

Insonderheit bekenne ich vor euch, daß ich meine Kinder und Gesinde nicht treulich erzogen habe zu Gottes Ehre. Ich habe geflucht, böse Exempel mit unzüchtigen Worten und Werken gegeben, meinem Nachbar Schaden getan, übel nachgeredet, zu teuer verkauft, falsche und nicht ganze Ware gegeben. - Und was er mehr wider die Gebote Gottes und seinen Stand getan. 
Wenn aber jemand sich nicht beschwert findet mit solchen oder größeren Sünden, der soll nicht sorgen oder weiter Sünden suchen noch erdichten und damit eine Marter aus der Beichte machen, sondern erzähle eine oder zwei, wie du weißt. Also: Insonderheit bekenne ich, daß ich einmal geflucht, ebenso einmal häßlich mit Worten gewesen, einmal dies oder das versäumt habe. Also laß es genug sein. 
Weißt du aber gar keine, (was doch nicht wohl sollte möglich sein) so sage auch keine insonderheit, sondern nimm die Vergebung auf die gemeine Beichte d. h. das gebräuchliche Beichtgebet, die du vor Gott tust gegenüber dem Beichtiger. 


DIE FREISPRECHUNG

Darauf soll der Beichtiger sagen:
Gott sei dir gnädig und stärke deinen Glauben. Amen. 

Weiter:
Glaubst du auch, daß meine Vergebung Gottes Vergebung sei?
Ja, lieber Herr. 

Darauf spreche er:
Wie du glaubest, so geschehe dir. Und ich, aus dem Befehl unsers Herrn Jesu Christi, vergebe dir deine Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 
Gehe hin in Frieden. 


TROSTWORTE AUS DER BIBEL

Welche aber große Beschwerung des Gewissens haben oder betrübt und angefochten sind, die wird ein Beichtvater wohl wissen mit mehr Sprüchen zu trösten und zum Glauben zu reizen. Das soll allein eine gemeine (d. h. einfache) Weise der Beichte sein für die Einfältigen. 



TAUFE

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