[Katechismus]
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Kurfürst Friedrich der Weise


Kurfürst Friedrich der Weise
Friedrich III., auch Friedrich der Weise
* 17. Januar 1463 auf Schloss Hartenfels zu Torgau
† 5. Mai 1525 in Lochau)
war von 1486 bis zu seinem Tode 1525 Kurfürst von Sachsen.

Tief verwurzelt im katholischen Glauben lebte Friedrich III. gemäß den Glaubenspraktiken seiner Zeit: täglicher Messbesuch, Werkfrömmigkeit, Marien- und Heiligenverehrung, Reliquienkult. Mit wahrer Leidenschaft sammelte er Reliquien. Von seiner 1493 unternommenen Wallfahrt ins Heilige Land bildeten die von dort mitgebrachten Reliquien den Grundbestand seiner Sammlung, die er planmäßig erweiterte, so dass er sich schließlich im Besitz der drittgrößten Reliquiensammlung seiner Zeit befand. Lucas Cranach d. Ä., den Friedrich der Weise 1505 als seinen Hofmaler nach Wittenberg berufen hatte, fertigte 1509 zu dieser Heiligtumssammlung in der Wittenberger Schlosskirche eine detaillierte Beschreibung mit Holzschnitten an.

1502 gründet Friedrich der Weise die Universität, die Leucorea zu Wittenberg, die sich in den folgenden Jahrzehnten zu einer der bedeutendsten Universitäten herausbildete.

Das politische Reformdenken Friedrich des Weisen, das eine Stärkung der Territorialfürsten und damit auch gleichzeitig eine Machtminderung der kaiserlichen Zentralgewalt wie auch eine Schwächung des immer geldgierigeren Papsttums zum Ziele hatte, bewog ihn wohl auch, Martin Luthers Aufbegehren zu unterstützen. Die Eindämmung der ständig steigenden finanziellen Ansprüche der Renaissancepäpste, der päpstlichen Finanzpraktiken sowie des auf Machterweiterung agierenden Kirchenstaates standen dabei im Vordergrund des politischen Vorgehens des sächsischen Kurfürsten und sicherlich nicht die theologischen Überlegungen Luthers, denen er zurückhaltend gegenüberstand. So hat er Martin Luther im Laufe seiner Regierungszeit auch nie persönlich empfangen.

Wenn sich Friedrich III. also weigerte, das 1518 von Rom gefällte Ketzerurteil gegen Luther anzuerkennen, oder wenn er 1521 Luther freies Geleit zum Reichstag zu Worms zusicherte und ihn nach der dort erfolgten Ächtung auf die Wartburg bringen ließ, so zeigt sich hier jeweils ein offener Interessenskonflikt zwischen dem sächsischen Kurfürsten einerseits und der römischen Kurie bzw. dem Kaiser andererseits.
Diese beharrliche Entschlossenheit, aber auch seine Abneigung kriegerisch in Konflikte einzugreifen, mit der der Wettiner seine politische Grundeinstellung umsetzte, trug ihm dann in der späteren Geschichtsschreibung den Namen Friedrich der Weise zu.

Zusammenfassung:
Friedrich der Weise machte Wittenberg zu einer repräsentativen Residenz. Er ließ das Schloss und die Schlosskirche erbauen und gründete die Universität der Stadt.

Sein Ziel war es, die Reformation aus dem Hintergrund heraus zu beschützen. Deshalb wollte er auch, dass Martin Luther der Kirchenbann nicht ohne Verhandlungen auferlegt werden dürfe, da er in seinen Augen zu unrecht beschuldigt wurde, weil ihn niemand eines Irrtums überführen konnte. Der Reformator wurde trotzdem mit Kirchenbann und Reichsacht belegt. Um ihn vor dem Tode zu bewahren, ließ Kurfürst Friedrich der Weise Luther in einer inszenierten Entführung 1521auf die Wartburg bringen. Dort übersetze der Reformator das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche, womit er den Weg ebnete, dass die Bibel für jedermann lesbar werde.
Mit Luthers Anschlag der 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche begann 1517 die Reformation in Deutschland. Trotz des Wormser Ediktes, breitete sich der Gedanke der Reformation schnell aus und immer mehr Reichsstände bekannten sich zur lutherischen Reformation.
Der Streit um den „Rechten Glauben“ drohte das Reich zu spalten und so versuchte Kaiser Karl V., die Glaubenseinheit des Reiches zu retten. Die Einladung zum Augsburger Reichstag sollte Versöhnung schaffen und so und lud Kaiser Karl V. auch die Lutheraner nach Augsburg ein.

In Vorbereitung auf den Rechstag beauftragte Kurfürst Johann von Sachsen Philipp Melanchthon, eine Verteidigungsschrift für die Sache der Reformation zu schreiben. Es entsatnd die Augsburgische Konfession [lateinisch Confessio Augustana], die grundlegende Bekenntnisschrift der lutherischen Kirche, welche von den Protestanten auf dem Reichstag in Augsburg 1530 Kaiser Karl V. überreicht wurde.



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