[Katechismus]
Fragenbüchlein - Katechismus    (WEBSTEHLE)
In German
  

88. Frage :

Das Mahl der Gemeinschaft

Frage: Wie verbindet uns das Heilige Abendmahl untereinander?
Weil der Gekreuzigte seiner Gemeinde im Heiligen Abendmahl sich selber schenkt, haben wir Gemeinschaft untereinander, daß wir einander vergeben und uns liebhaben als Glieder des Neuen Bundes.



Meine Anmerkungen
  • " Darum wie wir die Gnade Christi und alle geistlichen Güter gemeinsam haben, so wollen wir auch Leib und Leben, Gut und Ehre gemeinsam haben, so daß einer dem andern mit allem diene." (Martin Luther)

  • Paulus schreibt in seiner großen Ausführung zum Abendmahl in 1.Korinther 10:
    "Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christ? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist's, so sind wir viele ein Leib, weil wir alle eines Brotes teilhaftig sind." (1.Kor.10,16.17)
  • Man ist schnell dabei die "Diakonie" der Kirche als ein vom Glauben unabhängiges "Sozialwerk" anzusehen. Dabei ist es zu allererst Ausdruck des Glaubens an die Liebe Jesu Christi zu uns, die wir, wie ein "Kanal", zu allerst weiterleiten sollen an die Schwestern und Brüder in der Gemeinschaft des Glaubens.
    Dabei wird auch der Nächste außerhalb der christlichen Gemeinschaft nicht vergessen.

  • Wichtig ist bei allem nicht zu vergessen, daß Christus selber die "Kommunion" ist, die uns miteinander verbindet und zur "Gemeinschaft" macht.

    Anmerkungen

  • Das Wort "Kommunion" (aus dem Griechischen: koinonia; lat. communio „Gemeinschaft“) oder Heilige Kommunion wird von den verschiedenen Kirchen und Konfessionen teils sehr unterschiedlich verstanden. Bezüglich einiger Aspekte des Verständnisses herrscht Konsens. Siehe oben 1 Kor 10,16!

  • Das Wort "Kommunion" kann verschiedene Dinge meinen:
    • die eucharistischen Gaben von Brot und Wein;
    • deren Austeilung und Empfang;
    • die Kirchen- oder Kommuniongemeinschaf; d. h. die Bildung der Gemeinde durch die Kommunion. Vorher waren es viele Teile des Leibes Christi, durch die Kommunion wird es ein Leib, eine Gemeinschaft.

  • Das Verständnis des Essens als Erfahrung der Gemeinschaft hat sich bis in das tägliche Essen durchgesetzt. So hat früher der Hausvater für die ganze Tischgemeinschaft das Brot mit einem Kreuzzeichen gesegnet.
"Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen: wir sind, die wir von einem Brote essen,
aus einem Kelche trinken, alle Brüder und Jesu Glieder.

Wenn wir wie Brüder beieinander wohnten, Gebeugte stärken und der Schwachen schonten,
dann würden wir den letzten heilgen Willen des Herrn erfüllen.

Ach, dazu müsse seine Lieb uns dringen! Du wollest, Herr, dies große Werk vollbringen,
daß unter einem Hirten eine Herde aus allen werde."

(Nach Johann Andreas Cramer : 1723-1788)



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Pfarrer i.R. Jakob Stehle - 72768 Reutlingen-Oferdingen