Grußworte : Herr Josef Jerger - Donauschwaben Rheinland-Pfalz

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Grußwort zur Einweihung der Kapelle in Mramorak

Sehr geehrte Ehrengäste,
sehr gehrte Einwohner von Mramorak,
liebe Landsleute,

nachdem ich derzeit mit einer Reisegruppe meinen Geburtsort Jabuka besuche ist es mir ein Bedürfnis an der Einweihung der Kapelle auf dem ehemaligen deutschen Friedhof in Mramorak teilzunehmen.
Ich darf Ihnen die Grüße des Präsidiums des Weltdachverbandes der Donauschwaben und des Bundesverbandes der Donauschwaben in Deutschland überbringen.
Ich freue mich darüber, dass Herr Prof. Ziletic in unserer Mitte ist. Er ist der Mann, der in Knicanin als erster eine Gedenktafel für unsere Opfer der Lagerzeit auf der Teletschka aufgestellt hatte. Herr Prof. Ziletic ist für mich der Wegbereiter zur Aussöhnung zwischen den Donauschwaben und Serben.

Für uns ist dieser Tag ein Zeichen dafür, dass die grauenvollen Jahre von 1944 bis 1948 der Vergangenheit angehören. Ich war genauso wie Herr Pfarrer Stehle als Kind im berüchtigten Lager Knicanin. Wir litten Hunger, sehnten uns nach etwas Essbaren und sahen wie täglich die Toten auf den Pferdewagen zu den Massengräbern gefahren wurden. Es sind Bilder, die uns wohl bis zu unserem Lebensende begleiten werden.

Gott sei Dank hat sich die Zeit zum Positiven gewandelt. Die Menschen begegnen sich wieder in Freundschaft und wir alle hoffen, dass sich solches nie wieder ereignen möge.
Unser aller Dank gebührt den Menschen, die es ermöglichten, dass diese Kapelle errichtet werden konnte und der einst verwilderte deutsche Friedhof wieder ein würdiges Aussehen bekommt. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und Gottes reichen Segen.

Josef Jerger
Vizepräsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben

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